World Sailing Sicherheitstraining für Teilnehmer am „Pantaenius Rund Skagen“ verpflichtend

Insbesondere die Regatta „Pantaenius Rund Skagen“ hat uns Seglern immer wieder vor Augen geführt, dass der blanke Hans auf der Nordsee für Schiff und Mannschaft ganz besondere Herausforderungen bereithalten kann. Trotz teilweise dramatischer Vorkommnisse in der Vergangenheit verzeichneten wir aber nur selten Schäden an Schiffen oder Verletzungen bei Crewmitgliedern. Hohe Qualität von Ausrüstungsgegenständen, immer höhere Verlässlichkeit […]

Insbesondere die Regatta „Pantaenius Rund Skagen“ hat uns Seglern immer wieder vor Augen geführt, dass der blanke Hans auf der Nordsee für Schiff und Mannschaft ganz besondere Herausforderungen bereithalten kann. Trotz teilweise dramatischer Vorkommnisse in der Vergangenheit verzeichneten wir aber nur selten Schäden an Schiffen oder Verletzungen bei Crewmitgliedern. Hohe Qualität von Ausrüstungsgegenständen, immer höhere Verlässlichkeit bei Wettervorhersagen und die zur Verfügung stehenden Navigations- und Kommunikationseinrichtungen sorgen dafür, dass wirklich kritische Situationen im normalen Segleralltag immer seltener auftreten. Diesen Trend möchten wir auch in Zukunft während der Nordseewoche und den Langstreckenregatten beibehalten.

Der Fortschritt führt aber auch dazu, dass Erfahrungen mit schwierigen Wettersituationen immer seltener gemacht werden und vorsichtige Skipper, ausgerüstet mit modernster Technik, immer seltener in kritische Wetterlagen geraten. Bei Regatten wie dem „Pantaenius Rund Skagen Rennen“ wird jedoch gestartet, egal (natürlich in Grenzen), wie die Wetterlage ist:

Die Regattagemeinschaft „Nordseewoche“ schließt sich daher dem internationalen Trend an, für die teilnehmenden Yachten Nachweise für „Erfahrung“ – sprich, die Fähigkeit, sich mit schwierigen Situationen auseinanderzusetzen – als eine Eingangsvoraussetzung zu fordern.

In den international angewendeten World Sailing Sicherheitsvorschriften wird im Abschnitt 6 der „Special Regulations“ gefordert:

Mindestens 30% der Crew aber nicht weniger als zwei Personen, einschließlich des Skippers, muss innerhalb der letzten fünf Jahre vor dem Start einer Wettfahrt ein Training in den Bereichen unter ORS 6.02 für theoretische Übungen und unter ORS 6.03 für praktische Übungen durchgeführt haben.

Lehrinhalte des Kurses sind im Einzelnen:

  • 6.02.1 Handhabung und Wartung der Sicherheitsausrüstung
  • 6.02.2 Sturmsegel
  • 6.02.3 Schadenkontrolle und Reparatur
  • 6.02.4 Schwerwetterverhaltensregeln, Bootsführung, Treibanker
  • 6.02.5 Mann-über-Bord-Verhütung und Bergung von Personen
  • 6.02.6 Assistenz für andere Fahrzeuge
  • 6.02.7 Unterkühlung
  • 6.02.8 SAR Organisation und Methoden
  • 6.02.9 Wettervorhersage
  • 6.03 Inhalt des praktischen Trainings
  • 6.03.1 Rettungsinseln und Rettungswesten
  • 6.03.2 Brandschutzmaßnahmen und der Gebrauch von Feuerlöschern
  • 6.03.3 Gebrauch der Kommunikationseinrichtung (VHF, GMDSS, Satcomms, etc.)
  • 6.03.4 Pyrotechniken und EPIRBs
  • 6.04 Trainingsübung an Bord
  • 6.04.1 Es wird empfohlen, dass Crews Sicherheitsübungen, inklusive des Man-Überbord-Manövers, in regelmäßigen Abständen durchführen.
  • 6.05 Medizinisches Training

Mindestens ein Crewmitglied muss außerdem einen „Erste Hilfe“-Kurs innerhalb der vergangenen 5 Jahre absolviert haben.

Es werden diverse World Sailing Sicherheitskurse in Deutschland angeboten. Wichtig ist, dass es sich um einen vom DSV lizensierten Kurs handelt. Eine Liste der Anbieter dafür ist beim DSV als PDF-Download zu finden.

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