Sonnabend: Filigrantaktik und Leichtwindtrimm
„Schmiert euch den Pelz ein!“ Mit diesen Worten beendete Meteorologe Meeno das boot-Düsseldorf-Weterbriefing am Sonnabendmorgen der Nordseewoche auf Helgoland. Die implizierte Warnung vor den Gefahren der Sonne war nicht unbegründet, wie sich im Laufe des Tages zeigte. Mindestens zwölf Sonnenstunden versprach Schrader den Seglern und sein Versprechen hielt er. Das war jedoch vorerst die beste Nachricht in Sachen Wetter. „Über die aktuelle Wetterlage würden sich die meisten freuen – außer wir Segler“, unkte Schrader. Denn bereits am Vortag, der mit perfekten Windbedingungen zu einem Segelfest für die Teilnehme der Wettfahrt 1 Wedel – Cuxhaven und der Glück-Sundowner Regatta geworden war, war klar, dass der Sonnabend von Leichtwind geprägt sein würde. Ein Hochdruckgebiet vor der Küste Englands bewegte sich in Richtung Helgoland und sollte Strandwetter, aber kaum Wind, bringen. Schraders Vorhersage ließ jedoch auf den späteren Nachmittag hoffen, wenn der Wind zumindest auf vier bis fünf Knoten zulegen sollte.
Aus diesem Grund entschied Wettfahrtleiter Albert Schweizer sein Team zwar schon um 10 Uhr hinauszuschicken, um die Situation auf dem Wasser zu beobachten, die Teilnehmer der Hummerregatten, die am Vorabend mit der Glück-Sundowner-Regatta von Cuxhaven nach Helgoland gekommen waren, jedoch erst einmal im Hafen zu lassen. „Wir haben eine schwierige Lage“, kommentierte Schweizer die Situation.
Während man auf Helgoland also noch Windkarten und Stärke und Richtung der Tide analysierte, waren die Crews der Zubringerregatten bereits auf dem Weg nach Helgoland und kämpften mit den leichten Winden auf der Nordsee. Nach einigen Stunden auf dem Wasser mussten sich aber schließlich alle Wettfahrtleiter der Zubringerregatten der Erkenntnis beugen, dass der Wind nicht reicht. So wurde jeweils das Ziel vorgezogen und die die dortige Zielzeit genommen.
In der Wettfahrt 2, dem Noblex Cup Cuxhaven – Helgoland, starteten insgesamt 32 Yachten um 8.30 Uhr. Schnellste Yacht wurde, wie tags zuvor bei der Wettfahrt 1, von Wedel nach Cuxhaven, Daniel Baum mit seiner „Elida“. Doch heute reichte es auch nach berechneter Zeit für den Sieg in der Gruppe ORC Alle. Zweitschnellste Yacht nach gesegelter Zeit wurde die „Haspa Hamburg“ unter Skipper Gerrit Rampedahl.
Die aus Hooksiel in Richtung Helgoland startende Flotte der Wettfahrt 4 bestand aus sieben Booten. Schnellstes Schiff wurde Frank Häger mit seiner Salona 37 „Kurschatten“, was nach berechneter Zeit für den Sieg in der ORC-Gruppe reichte. Die Family-Cruiser-Cup-Wertung entschied Claus Weegen mit seiner Banner 33 Race „Ragazzi“ nach berechneter Zeit für sich.
Den nördlichsten Start der Zubringerregatten haben traditionell die Yachten aus Hallig Hooge, wo 13 Boote um 7.00 Uhr die Starlinie der Wettfahrt 5 überquerten. Nach gesegelter Zeit schnellste Crew wurde „Esmeralda FCC“ von Jörg Hansen, eine Jeanneau 34 Sunrise KS. Der Sieg nach berechneter Zeit ging an Harry Diedrichsen mit seiner Rebell Seaskip 3 „Rebell“.
Gegen 14 Uhr war es dann auch auf Helgoland soweit und es konnte endlich gesegelt werden: „Wir waren geduldig, haben alles gut vorbereitet und dann konnten wir zwei tolle Hummer Races zu Ende bringen“, freute sich Albert Schweizer am Abend. „Es ging heute um Filigrantaktik, Leichtwindtrimm und darum sauber durch die Stromkanten zu segeln“, so Schweizer. Die Ergebnisse der Hummerregatten, die zusammen mit der Glück-Sundowner-Regatta die Glück-Early-Bird-Serie bilden, werden erst morgen Abend verkündet.
Nach diesem langen, sonnenreichen Tag steht am Abend die boot Düsseldorf Regatta-Party auf dem Programm, zu der neben Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes und Robert Marx, Präsident Bundesverband Wassersportwirtschaft, auch boot Director Petros Michelidakis, Robert Appelt von Marinepool und Torsten Kortemeier von Noblex zugegen sein werden. Im Laufe des Abends findet dort die Preisverleihung der Zubringerregatten statt.
Der Pfingstsonntag steht ganz im Zeichen des Capitell Cup Rund Helgoland (W6). Start ist um 9.30 Uhr.