Die Geschichte der Nordseewoche

35 Seemeilen vor Cuxhaven erhebt sich ein roter Felsen und eine weiße Sandbank: Helgoland und die Nachbarinsel Düne. Der Ausbau zur Seefestung unter Kaiser Wilhelm II bescherte Helgoland großzügige Hafenanlagen, groß genug, um über 600 Yachten aufnehmen zu können. Die Insellage Helgolands und die damit verbundene Enge sind auch ein Grund für den besonderen Reiz der Nordseewoche: Jeder trifft jeden zwangsläufig mehrfach. Die rund 1.800 Einwohner Helgolands unterstützen seit 1925 die Nordseewoche intensiv.

So finden sich an Pfingsten seit 1925 – immer wenn möglich – 1.000 bis 2.000 Segler auf Helgoland ein, dazu etliche Touristen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollen. Denn die Nordseewoche ist eine der größten Regattaveranstaltungen Deutschlands, und vor allem die einzige, die auf hoher See stattfindet. Der Ranglistenfaktor ist gleichwertig mit der Kieler Woche – die Herausforderung größer. 13 Wettfahrten bieten ein anspruchsvolles und vor allem interessantes Segelprogramm.

„Die Nordseewoche ist die wichtigste Regatta auf dem einzigen Revier in Deutschland, auf dem sich Hochseesegler auf internationale Konkurrenz vorbereiten können.” – meint Gunter Persiehl zur Nordseewoche. „Auf Situationen wie das Fastnet-Race kann man sich am besten durch Training unter kontrollierten, realistischen Bedingungen vorbereiten.” Er muss es wissen: Gunter Persiehl war Schiedsrichter beim 1979er Orkan-Fastnet und als ehemaliger NRV-Präsident Organisator von Hochseeregatten wie das DCNAC oder Blue Race von New York nach Hamburg.

Torsten Conradi, Vize-Präsident des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbands, Partner von Judel & Vrolijk und vor allem begeisterter Segler: „Die Nordseewoche ist nicht nur die einzige deutsche Hochseeregatta, sondern auch die Netteste. Es kommt hier einfach Jeder auf seine Kosten. Man ist hier mitten in der Seglerwelt, nach der Regatta bleiben alle zusammen. Auf diesem Felsen mitten im Meer erlebt man Regattasegeln so intensiv wie nirgendwo sonst.”


CHRONIK

Für Ergänzungen und Korrekturen zur Chronik sind wir sehr dankbar! Insbesondere, wenn Sie Bildmaterial aus der vordigitalen Zeit der Fotografie besitzen oder auf dem Dachboden noch einen 16mm Film von den ersten Veranstaltungen haben, schreiben Sie bitte an presse@nordseewoche.org

Text (bis 2009): Hans Genthe

1922 – 1. Nordseewoche

Die Idee zur dieser Veranstaltung entstand 1908, als der „Weser-Yacht-Klub” vom Kaiser mit der Organisation eines Start einer Regatta nach Felixstowe beauftragt wurde. Der Idee des WYK zu einer Wettfahrt auf der Außenweser wurde seitens der Ostseesegler aber eine kalte Schulter gezeigt. Obwohl Kaiser Wilhelm II so offensichtlich Kiel bevorzugt, ist den Seglern an der Nordseeküste die Ostsee zu wenig anspruchsvoll. Viele international wichtige Regatten werden auf Revieren mit Tide gesegelt. Daher ruft der Weser Yacht Club gemeinsam mit dem Norddeutschen Regatta Verein 1922 eine neue Regattaserie für die ganze Küste ins Leben.

Die neue Nordseewoche wird schon im gleichen Jahr mit der Wettfahrt von Oberhammelwarden nach Bremerhaven eröffnet. 2. Tag: Hohe Weg Leuchtturm und zurück um die Robbenplate. 3. Tag: Bremerhaven – Cuxhaven. Am 4. Tag, dem Pfingstmontag geht es dann von Cuxhaven nach Brunsbüttel.

Die Yacht schreibt 1922: „Leistungen werden von den Mannschaften erwartet, die Höchstleistungen darstellen in Bezug auf Seemannschaft und Führung der Yachten und fordern von den Teilnehmern ein sorgfältiges Training, damit sie ihre Yachten voll und ganz in der Hand haben. Für die Jungmannen ist hier die beste Gelegenheit gegeben, Blick, Kraft und Körper zu stählen zum Wohle unseres edlen Segelsports, damit auch hier ein würdiger Nachwuchs entstehe.”

So ganz frei von nationalen Interessen war die Regatta damals nicht: „Auf zur Nordseewoche, auf dass diese Einrichtung für die Zukunft erhalten und eine bleibende sein wird. Zum Zeichen, dass eine rein deutsche Segelsaison eröffnet, sei ihr Beginn auf dem heute noch einzigen rein deutschen Strom, und geben wir der Hoffung Ausdruck, dass die anderen uns abgezwackten Ströme bald wieder gleichfalls rein deutsche Ströme werden mögen.”

Gewaltig geschwollene Worte, die damals ihre Wirkung nicht verfehlt haben. 35 Yachten meldeten, und 30 gehen trotz schwerer See an den Start. Es gab eine Menge Bruch, kaputte Klüverbäume, gebrochene Schoten, und sogar einen Ruderbruch bei Grundberührung. Die Wettfahrt von Bremerhaven nach Cuxhaven zeichnet sich dann durch Flaute aus, es wird ein Leichtwindrennen. Von Cuxhaven nach Brunsbüttel entscheidet der Start: Es ist nicht einfach, die unglücklich geplanten Sprengungen im Hafengelände von den geplanten Startschüssen zu unterscheiden. Danach gibt es wenig taktische Optionen und Verschiebungen.

1923 – 2. Nordseewoche

Die Idee findet begeistere Anhänger. Fast 70 Boote melden, und werden am ersten Tag mit stürmischen Wind begrüßt. Am zweiten Tag findet bei traumhaften Bedingungen eine Bilderbuch-Regatta statt, beobachtet von einem mit rund 400 Zuschauern besetzten Begleitdampfer. Am dritten und vierten Tag wird es dann ruppig, nur 8 Yachten finden den Weg ins Ziel.

1924 – 3. Nordseewoche

Zur dritten Auflage gibt es 135 Meldungen, obwohl Yachten unter 6m Wasserlinie nicht melden dürfen. Und durch einen 3-monatigen Streik der Werftarbeiter in Hamburg sind viele Hamburger Boote nicht rechtzeitig fertig geworden. Über 4 Tage segeln in 14 Klassen Mannschaften bei besten Bedingungen.

1925 – 4. Nordseewoche

Erstmalig ist Helgoland das Ziel der Teilnehmer der Nordseewoche. Seereling, Funkpeiler, GPS, Echolot, all das gibt es noch nicht. Die Insel muss mit dem Kompass gefunden werden. Die Yachten ankern auf der Reede, die Helgoländer sorgen mit Motorbooten für den Verkehr zwischen Booten und Land. Am 31. Mai findet ein Begrüßungsabend im Kurhaus statt „damit die eingetroffenen Segler sich näher kennenlernen”. Helgoländer führen in Trachtenkleidung Ihren Nationaltanz auf. Die Helgoländer Fischer Stiften als Extra-Preis 2 Körbe mit Hummern.

Wer am Sonntag nach Helgoland segelt, ist automatisch Mitglied im „Verein zur Erwartung des Erwachens der Morgenröte.” Die Mitgliedschaft ist anstrengend, es gehört zu den Pflichten, jeden Sonnenaufgang zu erleben – am Montag, Dienstag und Mittwoch, dem Heimreisetag. Sitzungen finden vorzugsweise bei Lotte Laube in den „Mocca-Stuben” statt. Die Polizeistunde wird einfach und sehr fröhlich ignoriert.

1926 – 5. Nordseewoche

„Nordseewoche!” Was dieses Wort für uns Segler an der Nordseeküste in sich birgt, mag nur der zu ermessen, der einmal an der Veranstaltung teilgenommen hat.” So steht es in der Yacht 1926. „Es darf wohl behauptet werden, daß gerade die Seesegelei in ganz besonderem Maße dazu abgetan ist, unsere heranwachsende Jugend zur Disziplin und zu willensstarken Männern zu erziehen, wie wir sie in unserem Vaterlande bitter nötig haben.” Diese Nordseewoche zeichnet sich durch leichte Winde und meist gutes Wetter aus. Erstmalig segeln die neuen, schlanken Schärenkreuzer mit.

1927 – 6. Nordseewoche

Noch immer beginnt die Nordseewoche in Bremerhaven. Der Begrüßungsabend in der Stadthalle fällt angesichts der Hundertjahrfeier der Stadt besonders festlich aus. Trotzdem starten am nächsten morgen alle 34 gemeldeten Yachten pünktlich. Es ist flau, alle Yachten ankern vor der Starlinie. Pech hatte die „Frauenlob”, sie treibt trotz Kettesteckens rückwärts über die Startline. 40 Minuten versucht die Yacht zurückzukommen, vergeblich. Sie gibt auf, ohne die Starlinie wieder zu erreichen.

Damals ist einiges anders als heute: 6 Tage dauert die Nordseewoche, der Dienstag auf Helgoland ist ein Ruhetag, ohne Wettfahrten. Der Spinnaker heißt noch Ballon. Und die Damen kommen mit Begleitbooten auch nach Helgoland, die Preisverleihung im „Victoria” mit „Nationaltänzen” darf ja nicht verpasst werden. Essen & Tanz kosten 3,50 Mark.

1928 – 7. Nordseewoche

Das erste Mal findet eine Wettfahrt von Hamburg nach Cuxhaven statt, initiiert vom Blankeneser Segel Club und dem Norddeutschen Regatta Verein. Bis nach Helgoland dürfen die 30er Schärenkreuzer nicht mitsegeln, kommen aber trotzdem. Dazu teilweise mit weiblichem Vorschotmann. Aufsehen erregend.

1929 – 8. Nordseewoche

Pfingsten ist früh in diesem Jahr. Viele Boote, vor allem Hamburger, sind noch nicht fertig. Trotzdem gibt es einen neuen Melderekord. Flaute, Nebel und Schmuddelwetter prägt die erste Wettfahrt. 6er und 8er nehmen an den Regatten nach und um Helgoland teil.

1930 – 9. Nordseewoche

Erstmalig nehmen holländische und lettländische Yachten teil. Veranstalter sind der Weser Yacht Club, der Norddeutsche Regatta Verein, der Kaiserliche Yacht Club und die Kieler Segler Vereinigung.

1931 – 10. Nordseewoche

Der Versuch einer Wettfahrt Hamburg-Cuxhaven scheitert mangels Meldungen. Das Essen und die Feier zur Preisverleihung werden teurer: 4,50 Reichsmark. In der Szenekneipe „Pinkus” soll ein Seehund beim Eiergrog gesessen haben, heißt es. Segler haben Ihn aus dem Aquarium „ausgeführt”.

1932 – 11. Nordseewoche

Der Helgoland-Preis ist die begehrteste Trophäe der ganzen Veranstaltung. Hart wird bei „Rund um Helgoland” um den Preis gerungen: „Regina” kollidiert mit „Störtebeker”, bei „Störtebeker” bricht der Besanmast. „Asta” verliert das Vierkant- und später das Dreikant-Topsegel.

1933 – 12. Nordseewoche

Der Ocean Racing Club organisiert eine Regatta von Burnham nach Helgoland: 8 Yachten melden, 5 kommen auf Helgoland an. Damit sind erstmals englische Teilnehmer vor Ort. Die Regatta „Rund Skagen” findet zum ersten Mal statt, und das einzige Mal vor dem Krieg. 5 Starter kämpfen sich von Helgoland nach Kiel. Die „Regina II” braucht 108,96 Stunden.

Trotz internationaler Beteiligung klingt es national: „Mit der steigenden Frühjahrssonne aber verließ der deutsche heraldische Adler sein gelb beflecktes Nest und baute sich auf weißem Grunde in klarer, dreifarbiger Flagge einen neuen Horst.”

Das Wetter ist wechselhaft: „So trieb man ein neckisches, nicht weniger anstrengendes Spiel mit den leichtgeflügelten Sendboten des Windes, neckisch in seiner Abwechslung, anstrengend aber in seiner Dauer, bis die Ziellinie, vorverlegt oder nicht, Nerven und Muskeln entspannte, …” Ed. Eisenhardt, Yacht 1933.

1934 – 13. Nordseewoche

Knieper, die Scheren des Taschenkrebses, werden noch als Beifang ins Meer geworfen. Nur Eingeweihte bestellen sich einen Eimer voll Knieper ins Zimmer – dazu eine Flasche Sekt.

1935 – 14. Nordseewoche

„Der Höhepunkt der Nordseewoche, die Wettfahrt Rund um Helgoland, ist von starker Eindringlichkeit. Die grüne Wasserwelt der Nordsee mit Ihren blitzenden Wellen, auf denen die Pfingstsonne wie Silbergefieder leuchtet, viele, viele Segelyachten aller Klassen in rauschender Fahrt, bewimpelte Zielrichterboote, knatternde Flaggen, dazwischen Helgoland, die rote Wikingerburg des Nordmeeres, ebenfalls festlich bewimpelt – wem da das Herz nicht zu hüpfen beginnt, dem ist nicht zu helfen. Abends, wenn die Blinkfeuer und Leuchttürme über dem Meere aufglühen, und die dunklen Dampfer mit goldenen Bullaugen vorüberziehen, wird auf Helgoland gefeiert, daß es eine Lust ist.” – Diese Worte von Gerhard Ludwig Milau in der Yacht 1935 zeugen von echter Begeisterung.

1936 – 15. Nordseewoche

 Es ist nichts Näheres zu dieser Ausgabe bekannt.

1937 – 16. Nordseewoche

Von Burnham nach Helgoland starten 15 englische, 2 holländische und 8 deutsche Yachten zur Nordseewoche.

1938 – 17. Nordseewoche

98 Yachten segeln „Rund um Helgoland”, davon kommen 30 Boote aus Burnham nach Helgoland. Von den Teilnehmern gehören 53 Boote zur Marine und Luftwaffe. Von den 38 50er Seefahrtskreuzern ist nur ein Boot in Privatbesitz.

1939 – 18. Nordseewoche

Kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges treffen sich zur Nordseewoche neben „privaten” Seglern auch englische und deutsche Marineoffiziere. Auch Holländer sind anwesend, unter anderem C. Bruynzell mit der „Zeerend”. Die Insel darf von Zivilisten nicht betreten werden, so wird aus den Zubringern und Rund Helgoland kurzerhand eine Langstrecke ohne Unterbrechung – für die meisten jedenfalls: Wegen dichten Nebels ziehen es einige Boote vor zwischen Düne und Helgoland zu ankern, das Feuer des Leuchtturms ist nicht auszumachen. 57 Yachten haben gemeldet, davon vor allem Seefahrtskreuzer: Acht 100er, sechs 80er und sechszehn 50er. Starke Winde bringen eine Vorahnung auf die stürmischen Zeiten der nächsten Jahre.

1939 – 1952 – Helgoland

Seit 1939 darf Helgoland nicht betreten werden, wegen Bauarbeiten. Bis lange nach dem Kriegsende dient die Insel als Bombenziel. Der britische Versuch, die Insel komplett zu sprengen, scheitert. Der Sandstein ist zu weich und dämpft die Explosion. Als Folge des „Big Bang” entsteht das Mittelland, ein riesiger Bombenkrater. Auf Helgoland steht nahezu kein Stein mehr auf dem anderen – nur der Leuchtturm ist nahezu unversehrt. 210 Wasserbomben, 2900 Landminen, 20 Seeminen und 157.000 andere Sprengkörper müssen beseitigt werden, bevor die Insel wieder genutzt werden kann.

1950 – keine Nordseewoche, aber Rund Skagen wird schon wieder gesegelt. 22 Boote starten vor Bremerhaven. 89 Stunden ist das schnellste Schiff, die „Athena” unterwegs. Auch 1951 ist wieder die „Athena” die schnellste: 71,43 Stunden.

1953 – 19. Nordseewoche

Am 24.5. starten erstmalig nach dem Krieg wieder 51 Yachten aus Cuxhaven und Bremerhaven Richtung Helgoland zur Nordseewoche. Helgoland ist voll im Wiederaufbau begriffen. Das Wettfahrtbüro besteht aus einem Baubudentisch und ein paar Schemeln. Ansonsten gibt es nur Baracken. Wehmütig suchen viele Segler die alten Treffpunke „Lotte Laube”, „Pinkus”, „Fährhaus”, „Kaviar Stuben”, …

Hans Otto Schümann ist mit seiner Rubin dabei und gewinnt den „Helgoländer Insel Preis”. Auch die teilnehmende „Senta” ist bis heute ein gewohntes Bild auf der Nordseewoche. Wegen eines aufziehenden Gewittersturms werden die Rückregatten einen Tag früher gestartet. Für „Rund Skagen” startet man wieder vor Helgoland, es gibt einen Zwischenstopp in Marstrand.

1954 – 20. Nordseewoche

Die Zubringerregatten bei Südost sind traumhafte „Ballonkurse”. Rund hundert Yachten liegen später im Südhafen von Helgoland, 51 Teilnehmer und 45 Schlachtenbummler. Die „Südkantine” – eine Bretterbude am Südhafen, ist Treffpunkt für Segler und Fischer – der „Vereins zur Schonung der Betten in der Morgenröte” tagt dort wieder.

1955 – 21. Nordseewoche

Der Auftakt der Nordseewoche, der Start von Hamburg nach Cuxhaven erfolgt nachts. 80 Kielyachten und Jollenkreuzer starten zur 45. Nachtregatta der SVAOe. Um 3:17 ist, nach einer anfangs flauen Nacht, die Rubin als erste vor der Alten Liebe in Cuxhaven im Ziel. Am gleichen Tag noch wird die Cuxhavener Seewettfahrt gesegelt, Start und Ziel vor Cuxhaven. Erst am Sonntag geht es nach Helgoland.

1956 – 22. Nordseewoche

Erstmalig gibt es eine Kollision mit einem Berufsschiff. Eine Jolle fährt mitten in einen Schleppverband, nachts vor dem Start Hamburg-Cuxhaven. Das kleine Boot wird beschädigt, die beiden Segler retten sich: Einer ins Wasser, der andere auf den Schleppverband.

1957 – 23. Nordseewoche

Auf Helgoland sind viele „moderne Häuser” gebaut worden, über deren Stil man schon zu dieser Zeit streitet. Den Seglern fallen sie eher negativ auf. Sie trauern den alten Kneipen, engen Gassen und Winkeln nach.

1958 – 24. Nordseewoche

44 Yachten starten, vor allem Yachten der KR-Klassen. Auch die neue „Rubin” ist eine 11 KR-Yacht. Die Zubringerregatta aus der Weser muss wegen Flaute abgebrochen werden, Seenotrettungskreuzer und Wasserschutzpolizei nehmen die Boote in Schlepp. Einen Motor hat die Mehrzahl der teilnehmenden Yachten nicht.

1959 – 25. Nordseewoche

Vor der Weser ist pottendicker Nebel, die Segler finden kaum Helgoland. Einen Tag später starten die Segler aus Cuxhaven, mit Nordost und strahlendem Sonnenschein. Der Nordostwind bringt zwar anhaltend gutes Wetter, beschert aber auf den Rückregatta in die Elbe mühsames Kreuzen.

1960 – 26. Nordseewoche

Die Nachtregatta der SVAOe von Hamburg nach Cuxhaven erfreut sich großer Beliebheit: 70 Starter.

1961 -27. Nordseewoche

77 Meldungen, 56 Starter. Eine „steife Brise” dünnt die Teilnehmer auf den Zubringern nach Helgoland am Pfingstsonntag aus. Die 6,6-KR Yacht „Esprit” bricht sich in der steilen Welle auf den Nordergründen der Wesermündung den Mast.

1962 – 28. Nordseewoche

Die ewige Teilnehmerin „Senta” führt als einzige Yacht die Tradition des Maibusches im Topp fort. Die Wettfahrtleitung ist technisch Up-To-Date: Erstmalig wird ein „Elektronengehirn” für die Berechnung der Regattaergebnisse verwendet.

1963 – 29. Nordseewoche

 

1964 – 30. Nordseewoche

Mit der „Hanseat” ist erstmals ein GFK-Boot erfolgreich. Die 24 KR-Yacht „Ashanti IV” gewinnt den Inselpreis mit einer Rekordzeit rund um Helgoland. Die „Germania VI” ist brandneu, verliert aber gegen die größere, aber schon 1954 gebaute „Ashanti IV”.

1965 – 31. Nordseewoche

Ein Jubiläum: Helgoland ist seit 75 Jahren deutsch. 1890 tauscht England Helgoland gegen die ostafrikanische Kolonie, bzw. das Sultanat Witu. Und die Helgoländer gründen den ersten eigenen Verein: Den „Wasser-Sport-Club Helgoland” (WSCH).

Die Wasserschutzpolizei hilft wie immer aktiv bei der Regatta und stellt 3 Sicherungsboote. Die Letzten der „Rund um Helgoland” -Wettfahrt erhalten als Preis für Ihr Durchhaltevermögen einen Korb voller Hummer.

1966 – 32. Nordseewoche

15.000 Menschen sind auf Helgoland zur Nordseewoche. Von den 103 gemeldeten Yachten kommen allerdings nur 81 an, Kälte und schwere See forderte Ihren Tribut. Die Idee zur „Edinburgh-Regatta” wird geboren: Auf einer Party anlässlich einer Regatta vor Granton. Erich Böhm und Dr. Meinhard Kohfahl (beide Seglervereinigung Cuxhaven) machen mit der 7m langen Yacht „Gaby” in Granton Zwischenstopp auf der Reise nach Norwegen und werden spontan zu einer Regatta eingeladen. Als Revierkennerin kommt Pearl Walker, Ehefrau von Les Walker (Royal Forth Yacht Club) an Bord. Auf der folgenden Party wird die Idee geboren, 1968 zum 100-jährigen Jubiläum des RFYC eine Regatta von Deutschland nach Granton zu segeln.

1967 – 33. Nordseewoche

112 Teilnehmer vor Helgoland. Eine Nordseewoche nicht ohne Hindernisse. Doch durch Flauten, Abbrüche, Nebel und Vermessungsstreits lassen sich die Segler die Stimmung in der neuen Nordseehalle nicht vermiesen.

1968 – 34. Nordseewoche

„Dorothee” – 1969 bei Burmester in Bremen gebaut, gewinnt zum 5. Mal den Inselpreis und ist bis heute die erfolgreichste Yacht der Nordseewoche. Die erste „Edinburgh-Regatta” findet statt.

1969 – 35. Nordseewoche

„Diana II” dominiert wieder auf den Regatten und gewinnt viele Preise.

1970 – 36. Nordseewoche

„Rund Skagen” zeigt sich von der stürmischen Seite: 13 von 46 Yachten geben auf. Mit „Rank” von Klaus Reinecke gewinnt eine selbst ausgebaute IW31 – ein Serien IOR-Halbtonner.

1971 – 37. Nordseewoche

Die Bürokratie grüßt: Wegen des Ausbaus der Ostmole sollen die Regatten um Helgoland ausfallen – man einigt sich darauf, dass keine „Schlachtenbummler” kommen dürfen. Das klappt natürlich nicht: von 255 Yachten im Hafen sind nur 128 Regattateilnehmer.

1972 – 38. Nordseewoche

Vierteltonner werden immer beliebter. Viele junge Konstrukteure probieren sich in dieser Klasse und etablieren sich. Der Ruhetag auf Helgoland wird gestrichen. „Schmiddel” Michael Schmidt gewinnt mit einer Shark 24 rund Helgoland. Wenn man dem Küstenklatsch glaubt, bestand die Reling aus abgesägten Besenstielen.

1973 – 39. Nordseewoche

153 Schiffe nehmen an der „Rund um Helgoland”-Regatta teil. Es ist Ausscheidung zum Admirals Cup. Das Wetter ist stürmisch, die Segler sind unbeeindruckt: bei 8 Beaufort wird noch nachts Spi gesegelt. Helgoland ist Mittelpunkt der deutschen Hochseesegelei. Und die Hochseesegler sind erfolgreich: erstmalig gewinnt ein deutsches Team – „Saudade”, „Rubin”, „Carina III” – die inoffizielle Weltmeisterschaft im Seesegeln im Sommer.

Es bleibt stürmisch: Die „Diana III” mit Skipper Harald Baum stellt bei Skagen Rund einen neuen Rekord auf: 55,02 Stunden.

1974 – 40. Nordseewoche

Ausländische Konkurrenz aus Holland und Schweden unterstreicht die Bedeutung der Nordseewoche für das Seesegeln. Viele IOR-Neukonstruktionen haben hier den ersten Einsatz: „Vineta”, „Rubin”, „Jan Pott”, „Windliese”, …

1975 – 41. Nordseewoche

131 Yachten und Admirals Cup Ausscheidungen. Der Gewinn des Admirals Cups 1973 bringt den NDR auf die Insel, mehrere Berichte – im 3. Programm – sind die Folge. Die Wettfahrtleitung hat keine glückliche Hand und steht in harter Kritik. Der Eintonner „Gumboots” gewinnt fast alle Regatten. Die folgenden 520 Meilen von „Rund Skagen” überstehen von 36 Yachten nur 12. 14 Boote kehren bei Böen bis 10 kurz nach dem Start um, 4 Boote erleiden Mastbruch.

1976 – 42. Nordseewoche

Traumwetter. IOR-Serienschiffe mischen vorne mit. Und an der ersten Zubringer-Wettfahrt von Hamburg nach Cuxhaven nehmen 60 Yachten und 10 Jugendwanderkutter teil.

1977 – 43. Nordseewoche

Der „Düsseldorfer Yacht Club” wird in den Kreis der Ausrichter der Nordseewoche aufgenommen. Zum ersten Mal startet eine Sprinta Sport – eine IOR-Einheitsklassenyacht von nur 7m Länge – zur Nordseewoche. Helgoland begrüßt die Teilnehmer mit 7 Beaufort und einer hhen, brechenden Grundsee, trotzdem gibt es keine Ausfälle bei den IOR-Admirals-Cuppern. „Champagne” mit Behrend Beilken dominiert bei den Admirals-Cup Ausscheidungen. Die „Gaviota” verliert den Gesamtsieg bei den 3/4-Tonnern, weil auf dem letzten Dreieck alle Winschkurbeln über Bord fallen.

1978 – 44. Nordseewoche

Wetterpech. So ein ausgesprochne Flautenwoche gab es noch nie. Mit der „Dokumentation” ist Michael Schmidt auf den wenigen Wettfahrten extrem erfolgreich: 9 Preise veranlassen Ihn auf der Preisverleihung nach einen Gepäckträger zu rufen. Die Nordseewoche ist eine der Ausscheidungsregatten für den Sardinia Cup.

1979 – 45. Nordseewoche

19 Admirals-Cupper Crews kämpfen um die 3 Teamplätze. Doch die Entscheidung fällt erst später auf die Kieler Woche. „Tina I-Punkt” glänzt mit einem am Schothorn hochgezogenen Spi und sorgt so für Heiterkeit. Die jungen Nachwuchskonstrukteure Judel & Vrojik glänzen mit Ihrem 1/2-Tonner „Crew” und dem 1/4-Tonner „Quadriga”. Eine Mega-Pechstähne hat die „Heat-Wave”: Das Vorstag bricht, der Mast kommt von oben, eine Schot verwickelt sich im Propeller, ein Flügel zerschlägt das Sichtfenster im Rumpfboden, dem Rettungskreuzer fällt die Maschine aus und er kollidiert auch noch mit dem Havaristen.

Das Admirals Cup Team „Jan Pott”, „Rubin”, „Tina-I-Punkt” nimmt später an dem berüchtigten Orkan-Fastnet-Race teil. Ermutigt durch die Schönwetterjahre davor, sind über 300 Boote am Start. 20 Menschen sterben durch den Orkan. Zuerst wird die Schuld in den leichten Regattabooten gesucht. Doch die sachliche Auswertung der Katastrophe ist unerwartet: Unter den leichten IOR-Regattabooten gibt es zwar eine Menge Schäden, aber keine Todesfälle. Die Ursachen sind vor allem unerfahrene Mannschaften und schlechte Sicherheitsausrüstung.

1980 – 46. Nordseewoche

Von den im Helgoländer Hafen liegenden Booten sind die meisten sind Schlachtenbummler. 15 Sprinta Sport stellen die größte Einheitsklasse. Überhaupt ist es die große Regattazeit der Dehler Yachten: Mit der „DB1” dominiert ein Serienbau bei den 3/4-Tonnern. Die „Kühnezug-Scorpion”, eine ungewöhnliche Feltz-Stahlyacht mit angehängtem Ruder erregt Aufssehen, segelt aber nicht erfolgreich.

1981 – 47. Nordseewoche

10 Rennen, fünf Langstecken, fünf Dreiecke im Rahmen der Nordseewoche dienen für die Ausscheidung zum Admirals Cup.

1982 – 48. Nordseewoche

Zubringer mit 6 Windstärken aus Nordwest. Trotzdem liegen über 170 Yachten im Hafen und werden mit tollen Regatten, bei traumhaften Wetter, belohnt.

1983 – 49. Nordseewoche

Das deutsche Team „Sabina”, „Pinta” und „Outsider” gewinnt – nach der Qualifikation auf der Nordseewoche – den Admirals Cup.

1984 – 50. Nordseewoche

Das „IOR-Establishment” ist auf Mittelmeer und Ostsee verteilt. Dafür erweist sich die neue Yardstickwertung als attraktive Idee. Duschpreise von 5 Mark führen zu Buh-Rufen bei der Preisverleihung.

1985 – 51. Nordseewoche

141 Yachten segeln „Rund um Helgoland”. Das Ergebnis der Admirals Cup Ausscheidung: Mit den Yachten „Outsider”, „Rubin VIII”, „Diva” ist der Admirals Cup zum dritten Mal in deutscher Hand.

1986 – 52. Nordseewoche

Hamburg – Cuxhaven: Die Jugendkutter werden schon in Höhe der Störmündung gezeitet – aus Sicherheitsgründen wegen Starkwind. Dem windigen Auftakt folgen flaue Hochseeregatten. Der Helgoländer Hafen ist so voll, dass man über eine rote Ampel nachdenkt, die bei 350 Yachten im Hafen den Zugang sperren soll.

1987 – 53. Nordseewoche

Ein Zwölfer, die „Uwa”, ist schnellstes Schiff von Helgoland nach Cuxhaven. Gesegelt und berechnet. Als „Servige” hatte die Yacht schon um den America´s Cup gekämpft. Erstmalig werden die Ergebnisse auch nach IMS berechnet. Auf Helgoland wird ein Festzelt für die Segler aufgebaut, es gibt einem Mast und Segel-Reparaturservice. Das Hafengeld wird vom Schiffssausrüster Hans Rickmers übernommen.

1988 – 54. Nordseewoche

Zum Auftakt der Nordseewoche wird das ehemalige Feuerschiff „Reserve Sonderburg” nach Umbau zur 3-Mast-Bark auf den Namen „Alexander von Humboldt” getauft. Die Cupper fehlen – die Boote sind im Mittelmeer und bereiten sich auf den Sardinias Cup vor. IMS ist in der Diskussion, die Ergebnisse unterscheiden sich teilweise stark von IOR.

1989 – 55. Nordseewoche

Die IOR-Szene stirbt. Tom Ross, mehrfacher Sieger beim Admirals Cup auf den Schiffen „Outsider”, „Diva”, „New Yorker”, zu den Gründen: „Die IOR-Formel war zu schnelllebig. Die Boote waren nach einem Jahr Sondermüll.” Die Nordseewoche reagiert: Der Yardstick-Preis „Commodores Cup” der SVAOe soll Fahrtenyachten zur Nordseewoche locken. Die 36 DB von Dehler punktet als IMS-Serienschiff.

1990 – 56. Nordseewoche

Helgoland ist 100 Jahre deutsch und feiert, was das Zeug hält.

1991 – 57. Nordseewoche

Die Aktivitäten und Feiern des Vorjahres zeigen Wirkung: 183 Meldungen. Doch Cuxhaven-Helgoland wird wegen Flaute abgebrochen. Außer Konkurrenz segelt der Formel-1 Renner „Becks” mit: 52 Fuss, nur 5,7 Tonnen. Nach der IOR-Formel segeln nur noch die Spitzen-Regattaboote, die Admirals-Cupper und 3/4-Tonner. „Rubin” dominiert. Bei den „normalen” Seglern wird IMS wird beliebter. Zu Recht: Die Luffe „Duese” Dieter Behl (SVAOe) gewinnt Rund um Helgoland in der Klasse IMS 1. Die Bremer Brauerei „Becks” läd zu Freibier und Rollbraten ein. Ansonsten geht man den „Hummerkorb”, „Knieper” oder ins „Cafe Krebs”. 25 Yachten starten Richtung Edinburgh.

1992 – 58. Nordseewoche

„Speckwetter”. Traumhaftes Wetter zum 100-jährigen Jubiläum des Weser-Yacht-Clubs. „Rubin” und „Schini” sind die einzigen IOR-Boote bei der „Helgoländer Acht”.

1993 – 59. Nordseewoche

Die „Neue Nordseewoche” mit Zirkuszelt als Seglertreff. Strassenbands, Gaukler, Feuerwerk bringen Volksfestcharakter in die Veranstaltung. Fahrtensegler sollen wieder mehr Regatta segeln. Rekord zur „Edinburgh-Regatta”: 85 Meldungen. Später: Vierter Sieg eines deutschen Teams beim Admirals Cup: „Container”, „Pinta” und „Rubin XII”.

1994 – 60. Nordseewoche

Es gibt keine IOR Wertung mehr. Dafür 168 teilnehmende Yachten. Erstmalig endet die NSW am Pfingstmontag mit den Rückregatten und dem Start von „Pantaenius Rund Skagen”. Harald Baum von Pantaenius lässt einen neuen Wanderpreis herstellen: ein Wikingerschiff, 15 kg Bronze, mit keulenschwingenden Männern – vom Künstler Hermann Noack einer Höhlenzeichnung nachempfunden: „Die Wettfahrt führt durch ehemaliges Wikingergebiet und diese Trophäe stellt eine Verbindung zwischen den Leistungen dieser hervorragenden Seefahrer und denen der Regattasegler von heute her.” Harald Baum kommentiert per Funk den Flautenpoker auf der Nordsee: „Wir schwingen die Keulen bis zum bitteren Ende.” Die Ostsee belohnt die zähen Durchhalter mit einem tollen Spikurs durch die im Bau befindlichen Pylone der Beltbrücke.

1995 – 61. Nordseewoche

230 Teilnehmer. Die „Rubin XIV” ist die erste Rubin für die Vermessungsformel IMS, um sich für die Admirals Cup Klasse IMS 44-50 zu qualifizieren. Mit der Einheitsklasse Mumm 36 und der Konstruktionsklasse ILC 40 wird mit 3 verschiedenen Booten um den AC vor Cowes gesegelt. 31 Yachten bekommen eine Anzeige wegen Durchfahrens des Hummerschutzgebietes.

1996 – 62. Nordseewoche

Durch die Möglichkeit von schwerem Wetter kann die Regatta „Pantaenius Rund Skagen” eine große Herausforderung werden: Es kommen nur 9 Yachten von 48 ins Ziel.

1997 – 63. Nordseewoche

Admirals Cup Ausscheidung. Zum 13. Mal qualifiziert sich eine „Rubin”. 3 Tage Segeln bei Sonnenschein. Matze Beilken segelt die erste Mini-Transat auf der Nordseewoche. Auf UKW fallen einem die Ohren ab: Die Küstenwache lässt Schimpftiraden los, denn Regattateilnehmer segeln unbeeindruckt von den Segelanweisungen und Verkehrsregeln mitten im Fahrwasser der Elbe. Fairness: Jörgen Heinritz nimmt den Preis für Cuxhaven-Helgoland nicht an, weil sein Boot innen noch nicht ganz fertig war, und den IMS-Regeln nicht entspricht.

1998 – 64. Nordseewoche

Der Trimaran „Fritzzz-Fratzzz” rast außer Wertung in 44,67 Stunden rund um Skagen. Gerhard Clausen skippert die ehemalige „Spirit of La Trinite”, ein zwölf Meter langes und elf Meter breites Geschoß mit über 100 Quadratmeter Segelfläche.

1999 – 65. Nordseewoche

Volles Programm. Ausscheidung für den Admirals Cup, Distriktmeisterschaft ILC 30, X-99 Deutschlandcup, … Die deutsche IMS-Meisterschaft findet mangels Masse nicht statt, trotz 170 Regattateilnehmern. Hamburg-Cuxhaven fällt wegen Flaute aus. Auch beim Zubringer der DM schläft der Wind ein, bis auf 2 Boote müssen alle ankern, erst in der Nacht geht es weiter. Doch am nächsten Morgen gibt es eine wunderbare Wettfahrtfortsetzung. Jochen Schümann steuert die „Rubin” und gewinnt. Die kleinen Sprintas starten mit 16 Booten. Vier gleiche First 40.7 starten. 40 Boote machen sich am Montag auf den Weg nach Edinburgh.

2000 – 66. Nordseewoche

Der „Nordsee-Cruiser-Cup” motiviert Regatta-Einsteiger. Die 67-Fuß-Baltic „Uca” stellt einen neuen Skagen-Rund-Rekord auf: 43,76 Stunden. Damit ist der Maxi schneller als der Tri 1998. Der NDR 2 macht jeden Abend erfolgreich Stimmung im Festzelt am Hafen.

2001 – 67. Nordseewoche

Erstmals werden Preisgelder von 500 bis 3000 Mark für die jeweils drei besten Yachten ausgelobt. 160 Yachten melden.

2002 – 68. Nordseewoche

Vor Helgoland wird die Internationale deutsche Meisterschaft der Seesegler ausgetragen. Es gewinnt die IMX 45 „Alice” von Volker Kriegel vor der Swan 45 „Babs” mit Steuermann Thomas Jungblut und dem ehemaligen FD-Segler Dirk Neukirchen mit seiner IMX 40. Rund Skagen wird von vielen als Vorbereitungsmaßnahme für das im Juni 2003 stattfindende „DaimlerChrysler North Atlantic Challenge – DCNAC” genutzt.

2003 – 69. Nordseewoche

Mit hühnereigroßen Hagelkörnern und Windgeschwindigkeiten bis zu 45 Knoten jagen schwere Sturmböen am Pfingstsonntag über die Insel. In weiser Voraussicht hatte die Wettfahrtleitung im Vorwege für die kleinen Yachten eine Bahnverkürzung angesagt: Es kommt keiner zu Schaden. Die Stimmung abends ist gigantisch: Der Boden vom Festzelt wird durchgetanzt: Er bricht ein. Rekordzeit auf der Edinburgh-Regatta: Norbert Plambeck flitzt mit seiner „Hexe“, einer Baltic 51 in 47 Stunden und 14 Minuten ins Ziel vor Schottland.

2004 – 70. Nordseewoche

Flaute auf den Zubringern. Selbst der neue Maxi „Uca” treibt mit der Strömung fast am vorverlegten Ziel vorbei.

2005 – 71. Nordseewoche

135 Teilnehmer. Der „Family Cruiser Cup” bringt neue Teilnehmer nach Helgoland – ohne viel Stress kann man Regattaluft schnuppern, um vielleicht beim nächsten Mal ambitionierter mitzusegeln. Mit der „Outsider” erscheint ein neuer Typ Boot auf der Nordseewoche: Formelfrei auf Geschwindigkeit und Seefestigkeit konstruiert. Ein Boot wie aus einer neuen Dimension.

2006 – 72. Nordseewoche

145 Teilnehmer. Der erste Start beginnt auf der Elbe im Nebel. Der BHF-Bank-Cup zeichnet sich durch Starkwind aus. Weil die Regattatonnen zu vertreiben drohen werden Schlauchboote als Tonnen-Ersatz eingesetzt. 35 Schiffe beenden die Wettfahrt, erste ist die brandneue „Bank von Bremen”. Der Nordseewoche Fotograf Hinrich Franck macht spektakuläre Bilder, die international gedruckt werden.

2007 – 73. Nordseewoche

Schlechtes Wetter. Doch selbst die Mini Transat-Yachten halten durch. Während der „Rund um Helgoland” werden 30 Knoten Wind im Hafen gemessen. Kein Wunder, dass nur 34 Boote starten, über 100 blieben im Hafen. Die Nacht davor war sehr stürmisch, viele haben kaum geschlafen. 48 Yachten starten zur „Edinburgh Regatta”, 39 kommen ins Ziel.

2008 – 74. Nordseewoche

Karibische Bedingungen – Sonne satt und leichte Winde. Premiere der neuen Regattaserie „Early Bird”, die von Cuxhaven nach Helgoland in den Sonnenuntergang startet.

2009 – 75. Nordseewoche

Das Jubliäumsjahr. Neue Sponsoren ermöglichen eine moderne und attraktive Regatta.

2010 – 76. Nordseewoche

Ein rundes Jahr mit einer Pantaenius Rund Skagen Regatta.

2011 – 77. Nordseewoche

Alle Ergebnisse der 77. Nordseewoche 2011 mit der Edinburgh Regatta.

2012 – 78. Nordseewoche

Alle Ergebnisse der 78. Nordseewoche 2012 mit der Internationalen Deutschen Meisterschaft und Pantaenius Rund Skagen.

2013 – 79. Nordseewoche

Alle Ergebnisse der 79. Nordseewoche 2013 mit der Edinburgh Regatta.

2014 – 80. Nordseewoche

Wieder ein Jubiläum! Und wieder wird Pantaenius Rund Skagen gesegelt. Alle Ergebnisse der Jubiläumsausgabe 2014.

2015 – 81. Nordseewoche

Alle Ergebnisse der 81. Nordseewoche 2015 mit der Edinburgh Regatta.

2016 – 82. Nordseewoche

Eine stürmische Ausgabe der Nordseewoche. Zahlreiche Regatten fallen dem starken Wind zum Opfer. Nur wenige Teilnehmer trauen sich nach Helgoland. Alle Ergebnisse der 82. Nordseewoche 2016 mit Pantaenius Rund Skagen.

2017 – 83. Nordseewoche

Schönster Sonnenschein mit Flaute, bestes Segelwetter mit folgender Flaute und bestes Segelwetter wechseln sich ab. Von schönstem Sonnenschein mit Wind oder Flaute bis zum leichtem Nebel ist alles dabei. Alle Ergebnisse der 83. Nordseewoche 2017 mit der Edinburgh Regatta.

2018 – 84. Nordseewoche

Alle Ergebnisse der 84. Nordseewoche 2018 mit Pantaenius Rund Skagen.

2019 – 85. Nordseewoche

Schon wieder ein klassisches Jubiläumsjahr. In diesem Jahr fand die Edinburgh Regatta zum letzten Mal statt. Alle Ergebnisse der 85. Nordseewoche. Zahlreiche Regatten konnten wegen Flaute oder Starkwind nicht gestartet werden. Marcus J. Boehlich, Organisationsleiter der Nordseewoche, spricht über den Wurm, der in dieser Ausgabe der Nordseewoche gewesen sei.

2020 – 86. Nordseewoche

Noch im Januar wurde auf der boot in Düsseldorf das Regattaprogramm vorgestellt. Doch schon wenige Wochen später stolperte die Welt in einen nie dagewesenen Lockdown. Diesmal war nicht der Wurm drinnen, es war das SarsCov2 Virus, das dafür sorgte, dass die 86. Nordseewoche nicht seglerisch ausgetragen werden konnte.
Sponsor Pantaenius unterstützte die Nordseewoche mit einem virtuellen Pantaenius Rund Skagen und über 41.000 Seglerinnen und Segler nahmen im eSailing vor ihren Geräten an der ersten virtuellen Langstreckenregatta der Nordseewoche teil. Die 86. Nordseewoche wurde damit zur ersten deutschen, virtuellen Langstrecken-Offshore-Regatta.

2021 – 87. Nordseewoche

Erstmals seit dem 2. Weltkrieg fällt die Nordseewoche aufgrund der Corona-Pandemie vollständig aus und wird weder virtuell ausgetragen noch nachgeholt. Die nächste Nordseewoche 2022 wird daher immer noch die 87. Nordseewoche sein.

2022 – 87. Nordseewoche

100 Jahre Nordseewoche 2022 war ein großes Fest!  Die geplante Deutsche Meisterschaft im Seesegeln Double Hand kam leider mangels Teilnehmern nicht zu stande. Corona galt als überwunden, aber trotzdem forderte die Seuche ihren Tribut. Einige Teilnehmer verbrachten Pantaenius Rund Skagen in der Koje.

 

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