Erfolgreicher Kurs durch die Nordsee: Segler trotzen Wind
und Wellen bei der 90. NORDSEEWOCHE

Die NORDSEEWOCHE 2025 ist mit einem eindrucksvollen Mix aus sportlicher Höchstleistung, maritimer Atmosphäre und stimmungsvollen Events am Pfingstmontag zu Ende gegangen. Bereits am Freitag läutete die „Glück-Early Bird Serie“ unter herausfordernden Offshore-Bedingungen mit kräftigem Wind und rauer See den offiziellen Beginn der Wettfahrten ein. Den sportlichen Höhepunkt markierte der Capitell-Cup Rund Helgoland. Die traditionsreiche Regatta rund um die felsige Nordseeinsel feierte dieses Jahr ihr 100. Jubiläum.

Helgoland, 09. Juni 2025 – Ein Großteil der rund 100 teilnehmenden Yachten der NORDSEEWOCHE 2025 traf erst am Sonnabendabend auf Helgoland ein. Der späte Start der Zubringerregatta von Cuxhaven nach Helgoland war der Tide geschuldet – erst am Mittag konnten die Boote starten. Doch die Bedingungen waren herausfordernd: „Am Freitag herrschte stürmischer Wind. In der Elbmündung baute sich durch den Effekt Wind gegen Gezeitenströmung eine steile, ungemütliche Welle auf – wie eine Buckelpiste auf See“, berichtet Wettfahrtleiter Albert Schweizer. „Wir haben den Start deshalb um zwei Stunden verschoben, um bei ablaufendem Wasser und etwas gemäßigteren Bedingungen starten zu können.“ Die teilnehmenden Yachten trotzten Windstärken von 6 bis 8 Beaufort und wurden anschließend herzlich im boot Düsseldorf Race Village begrüßt.

Die Crew der „Fast Punch“ (Sun Fast 36, Dirk Wulbieter, Altonaer Segel-Club) wurde für die schnellste berechnete Zeit beim Garmin-Cup von Wedel nach Cuxhaven mit einer hochwertigen Garmin-Uhr ausgezeichnet. Platz 2 ging an Tom Stryi mit der IMX-40 „Pax“ (Blankeneser Segel-Club), Dritter wurde Christoph Mählmann mit der Nautor Swan 46 „Rarotonga“. Schon beim Start der anspruchsvollen Regatta elbabwärts stürmte und regnete es heftig, die Crews starteten mit kleinen Vorsegeln und gerefftem Großsegel auf die Regattastrecke. Vier Yachten mussten aufgrund der ruppigen Bedingungen das Rennen aufgeben.

Beim darauffolgenden Noblex Cup von Cuxhaven nach Helgoland lag in der ORC Gesamtwertung die „Rarotonga“ vor der XP-44 „Xenia“ von Ralf Lässig (WSV Wulsdorf) und der Faurby 39 „Susewind“ mit Skipper Hagen Reese (Segelverein Wilster).

Parallel zu diesen beiden Regatten fand die Glück-Early Bird Serie für die ambitionierten Regattacrews statt. Den Titel „First Ship Home“ der Glück-Sundowner Regatta von Cuxhaven nach Helgoland gewann Daniel Baum mit der „Elida“ (Hamburger Segel-Club). Den prestigeträchtigen Helgoländer Hummer Cup als Sieger der gesamten „Glück-Early Bird Series“ inklusive der Kurzwettfahrten am Samstag vor der Helgoländer Küste sicherte sich Jürgen Klinghardt (SKWB) mit seiner Italia 9.98 „patent 4“.

Bei der feierlichen Preisverleihung am Samstagabend in der Nordseehalle würdigte Wettfahrtleiter Albert Schweizer die starken Leistungen aller Teilnehmenden, bevor die boot Regattaparty mit Live-Musik von Max and Friends für ausgelassene Stimmung sorgte.

Spannende Rennen bei starkem Wind: Höhepunkte am Sonntag

Der Sonntag setzte das sportliche Niveau eindrucksvoll fort. Beim Capitell-Cup Rund Helgoland herrschten ideale Bedingungen mit konstant 18 bis 25 Knoten Wind. Die Flotte verteilte sich auf verschiedene Kurse: Während Family Cruiser und DSV Geschwaderfahrt in Küstennähe segelten, traten die ORC-Klassen weiter draußen an. Vor allem auf den Downwind-Strecken konnten die Crews mit Gennaker und Spinnaker taktisch punkten.

„Wir haben das Wetterbriefing gemeinsam gemacht, danach aber getrennte Steuerleutebesprechungen“, erklärt Schweizer. „So konnten auch weniger erfahrene Crews offen Fragen stellen und gut vorbereitet in die Wettfahrt gehen.“

In der Gruppe der großen Regattayachten ORC und ORC Club auf der großen Bahn siegte Tom Stryi mit der IMX-40 „Pax“ (Blankeneser Segel-Club) vor Daniel Baum mit der One Off „Elida“ (Hamburger Segel-Club), der dritte Platz ging an Ralf Lässig mit seiner XP-44 „Xenia“ (Wassersportverein Wulstorf). Die anfänglich ruppigen Bedingungen forderten aber auch ihren Tribut: Die Yacht „Schlüssel von Bremen“ (SKWB) musste nach einem Schaden am Rigg das Rennen abbrechen.

Am Abend überreichten die „Capiteller“ und Ralph Lehmann und Oliver Gillerke in der Nordseehalle den Preis für den Capitell-Cup Rund Helgoland an die schnellste Yacht des Rennens. Der Preis ging dieses Jahr an die „Elida“ von Daniel Baum, die für die Regattastrecke 5 Stunden 9 Minuten und 53 Sekunden brauchte. Die Capitell AG unterstützt die Nordseewoche seit elf Jahren als Namenssponsor der Regatta um Deutschlands einzige Hochseeinsel.

Das Helgoland Offshore Triangle (H.O.T.) startet am Pfingstmontag

Den Abschluss der NORDSEEWOCHE bildeten am Pfingstmontag der Sebamed Cup – die
sogenannte Helgoländer Acht – sowie der Start zum über 250 Seemeilen langen H.O.T. – Helgoland Offshore Triangle, das am Nachmittag gestartet wurde. Diese
Hochseeregatta gilt als Qualifikationsrennen für die Wiederauflagen des legendären
Admiral’s Cup und des Rolex Fastnet Race. Die teilnehmenden Crews und ihre Yachten
werden mehrere Tage nonstop auf See sein.

Für die kommenden Tage sind bis zu 25 Knoten Wind vorhergesagt

Sieben Yachten gehen an den Start, darunter die erfahrene „Rarotonga“ und die performanceorientierte „Keena“, ein eigens konstruierter Racer. Auch die Pogo 10.50 „Galahad“ und „Elida“, gesteuert von Pantaenius-Chef Daniel Baum, gehören zum Feld.

Das Tracking für dieses besondere Offshore-Herausforderung auf der Nordsee wird von Pantaenius Yachtversicherungen bereitgestellt. Die Hamburger Firma ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil der NORDSEEWOCHE, Seniorchef Harald Baum nahm regelmäßig mit der „Elan“ an den Regatten teil, inzwischen tritt Sohn Daniel zusammen mit seinen Geschwistern beruflich und mit seiner „Elida“ seglerisch in die Fußstapfen seines erfolgreichen Vaters.

„Wir sind stolz, auch in diesem Jahr anspruchsvollen Regattasport in einem herausfordernden Revier geboten zu haben“, sagt Wettfahrtleiter Schweizer. „Die Witterungsbedingungen verlangten den Crews einiges ab – aber genau das macht die Faszination dieser Regatta aus. Mein besonderer Dank gilt den rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern an Land und auf dem Wasser.“

Neben Begeisterung für das Seesegeln auf den verschiedenen Regatten herrschte auch auf der Insel Helgoland drei Tage lang beste Stimmung. Viele Seglerinnen und Segler genossen das „Familientreffen der deutschen Offshore-Familie“ und genossen die Zeit im boot Düsseldorf Race Village und der ALEXSEAL Offshore Lounge. Als Erinnerung an die NORDSEEWOCHE 2025 gab es für jede Crew Regattataschen von Marinepool mit tollen Give-Aways der Sponsoren, wie die MEERSALZ Dusche von sebamed.

Traditionell werden die Preise der Regatten H.O.T., des sebamed Cups und der Rückregatta Helgoland-Cuxhaven erst im November bei einem feierlichen Abendessen im Hamburger Segel-Club (HSC) an der Außenalster vergeben.

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