Sonntag: „Hammertoller Segelsport“

Mehr kann man sich als Segler nicht wünschen: Schöner Wind und Sonne ließ die die Herzen der Teilnehmer der 88. Nordseewoche heute beim Capitell Cup Rund Helgoland höherschlagen.

„Wer heute nicht den Capitell Cup Rund Helgoland gesegelt ist, der hat echt etwas verpasst“, sagte Alber Schweizer, Wettfahrtleiter der Nordseewoche am Sonntagabend, am dritten Tag der Nordseewoche. Der heutige Tag stand gänzlich im Zeichen der Regatta rund um Helgoland und während gestern Flaute für Starverschiebung gesorgt hatte, konnte heute bei Wind von 8 bis 10 Knoten pünktlich losgelegt werden. Im Laufe des Tages erfüllte sich auch Wetterexperte Meeno Schraders Prognose der allmählichen Zunahme auf 17 Knoten Wind.

Unterteilt in drei Kurse gingen um 9.30 Uhr alle 65 Boote mit achterlichem Wind über eine gemeinsame Startlinie auf Höhe der Düne Ost. Gesegelt wurde rechtsherum um Helgoland, als Bahnmarken dienten feste Seezeichen. Vor den Teilnehmern in der Family Cruiser-Wertung lagen rund 24 Seemeilen, etwa sieben Seemeilen länger war der Kurs der kleinen Bahn, der zusätzlich um die Tonne Steingrund Ost führte. Die große Bahn kam auf eine Länge von rund 38 Seemeilen. „Es hat gut gepasst, so dass die Teams auf den drei Bahnen ungefähr gleichzeitig wieder ins Ziel kamen“, so Schweizer.

Berechnet die schnellste unter den Großen: “Ginko” gewinnt den Nordseewoche-Preis Rund Helgoland. Foto: Team Hinrich Franck

Das Segeln bot heute alles, was das Seeseglerherz höherschlagen lässt: lange Kreuzkurse, Spinnakergänge und spannende Positionskämpfe. „Ich bin um die ganze Insel gefahren und habe mir alles angeschaut. Das war einfach hammertoller Segelsport heute“, sagte Schweizer begeistert. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der seglerischen Leistung der Zweier-Crew der J-111 „segeLore“ von Heiko Steppat, die in der Doublehand-Wertung antrat. „Die beiden haben ein fantastisches Handling bewiesen – Trimm, Taktik, einfach perfekt – und haben so manches Boot mit größerer Crew hinter sich gelassen“, so Schweizer.

Die “Störtebeker” war heute das nach gesegelter Zeit schnellste Schiff auf der großen Bahn. Foto: Team Hinrich Franck

Die „Störtebeker“ vom Hamburgischen Verein Seefahrt unter der Führung von Katrina Westphal konnte heute zwei Preise einfahren: Als schnellstes Schiff nach gesegelter Zeit gab es den Capitell Cup Rund Helgoland und als schnellste Vereinsyacht den SKWB-Nordseepreis.

Der Nordseewoche-Preis Rund Helgoland für die berechnet schnellste Yacht in ORCi auf der großen Bahn ging an „Ginko“ von Dirk Clasen, eine Humphreys 39.

Die Preisverleihung findet heute Abend im Rahmen der Capitell Regatta-Party statt.

„Alexis“ gewinnt Glück-Early-Bird-Series

Der Rückblick auf den Sonnabend: Mit dem Zieldurchgang des letzten Schiffs der zweiten Hummerregatta am Samstag begann das Team um Nordseewoche-Chef Marcus Boehlich gestern mit dem Rechnen. Denn die kombinierten Ergebnisse der Hummerregatten und der Sundowner-Regatta von Cuxhaven nach Helgoland am Freitag ergeben die Wertung für den Hummer-Cup, die Siegtrophäe der prestigeträchtigen Glück-Early-Bird-Series: Den Hummer-Cup hat in diesem Jahr Michael Schlee mit seiner X-35 „Alexis“ (GER 7278) errungen.

Zweites Boot von links: “Alexis” gewinnt den Hummer Cup der Glück-Early-Bird-Series. Foto: Team Hinrich Franck

Die Vorschau auf den Montag

Der Nordseewoche-Montag beginnt um 9.00 Uhr mit dem Start zur Helgoländer Acht, für die 31 Yachten gemeldet haben. Der Name der Regatta bezieht sich auf den Kurs, der in Form einer Acht um Helgoland und Düne führt. „Ob wir allerdings eine Acht segeln, oder doch eher eine 0, entscheiden wir morgen, je nach Wettersituation“, so Schweizer. „Es wird aber in jedem Fall eine tolle Wettfahrt. Der Wind soll noch etwas knackiger werden als heute.“ Angesagt sind für morgen etwa 14 bis 18 Knoten Wind. Gestartet wird zwischen Düne und der Hauptinsel.

Weiter geht es in den Mittagstunden mit den Starts der Rückregatten zum Festland. Um 16.30 Uhr schließlich starten sieben Crews in die neue Langstreckenregatta H.O.T. – Helgoland Offshore Triangle. Das H.O.T. dient auch als Qualifikationsregatta für das Fastnet Race und findet erstmals statt. Es ersetzt die Edinburgh Regatta, die bislang alle zwei Jahre, immer im Wechsel mit Pantaenius Rund Skagen, stattfand. Die Kurslänge wird zwischen 260 und 350 Seemeilen betragen, je nachdem, für welchen der fünf möglichen Kurse sich das Team um Wettfahrtleiter Albert Schweizer entscheidet. Für das H.O.T. wird es ein Fleetracking geben, das auf der Homepage der Nordseewoche verlinkt wird, um die Positionen der Teilnehmer auf der Nordsee sichtbar zu machen.

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