Baltic Sails 2024 wieder mit auf dem roten Felsen

Justus Klemme wird mit seiner Segelmacherei „Baltic Sails“ Pfingsten 2024 zum zweiten Mal den Segelservice bei der Nordseewoche übernehmen. Journalist Volker Kölling sprach mit ihm.

Justus Klemme wird mit seiner Segelmacherei „Baltic Sails“ Pfingsten 2024 zum zweiten Mal den Segelservice bei der Nordseewoche übernehmen. Bis zum Start am 17. Mai will der 25-jährige Firmengründer aus Wedel gleich zwei Nähmaschinen aus seinem Segelmacherloft in der Halle des Wassersportclubs Helgoland einsatzbereit haben. Bei Deutschlands einziger Hochseeregatta als Teil des Service-Angebots mit dabei zu sein ist für ihn eine Herzensangelegenheit. 

„Ursprünglich habe ich auf der Elbe Segeln gelernt und da war es naheliegend, an den Wochenenden nach Helgoland rauszufahren – schon in der Jugend ging es immer da hin. Und wenn wir auf dem Wasser waren, hatte ich sofort ein Gefühl von Freiheit,“ schwärmt der Hamburger Jung. Diese tiefe Liebe zum Segeln und zum Wasser ist auch bei Justus Klemmes Berufswahl entscheidend: Er will Hobby mit Beruf verbinden und macht eine Lehre bei „elbesegel“ in Wedel.

Was dann kommt, würde man in anderen Zünften des Handwerks eine „Walz“ nennen. Justus Klemme: „Ich war in Australien und Neuseeland und ich bin da wirklich mit offenen Armen empfangen worden.“ In Auckland arbeitete Justus auf der Nordinsel Neuseelands in der Segelmacherei von Doyle Sails – weil es einer der Größten ist, mit den spannendsten Projekten, sagt er. Er war bei den Projekten wie dem Segelbau der deutschen STP 65 „Milan“ dabei, arbeitet aber auch an den Segeln für Alex Thomsons Imoca 60 mit.

Zurück in Hamburg hilft er einem Freund bei Clown Sails. Justus Klemme: „Aber ich habe gemerkt, dass ich mich gerne mit dem Bau größerer Segel beschäftige. Ich will echtes Handwerk anbieten und Yachtsegel komplett selbst in meiner Werkstatt fertigen.“ Für ihn gehört ein Treffen auf dem Eignerboot dazu, ein Rigg- und Trimmcheck, genaues Auskundschaften, was die neue Segelgarderobe können soll, was der Eigner eigentlich vorhat. 

2023, kurz vor der Nordseewoche, entschließt er sich zur Gründung seines Start-Ups „Baltic Sails“: „Das Loft war noch nicht fertig, aber die Nähmaschinen schon da, als mich Olli Fude fragte, ob ich nicht Lust hätte, die Nordseewoche zu unterstützen.“ Olli Fude, vom Organisationskomitee der Nordseewoche, wohnt in Klemmes Nachbarschaft. Es wird so eine Verpflichtung auf ganz kurzem Weg. Klemme freut sich über die Anfrage, ist Feuer und Flamme: Ein paar Tage später sind Justus und eine Nähmaschine auf dem Weg zum Roten Felsen.  

Viel Wind auf der 2023er Nordseewoche spült dem 25-Jährigen die Kundschaft nur so in die Halle: „Es war ja doch relativ viel Wind und einige Spinnaker zu flicken.“ Viel Arbeit, viele Kontakte, gutes Marketing für seine junge Firma. Klemme kommt selbst sogar dazu, auf der Swan 46 „Rarotonga“ 2023 als Trimmer das neue Offshore Triangle mitzusegeln. Justus Klemme: „Dieses Jahr startet ja am Montag das Pantaenius Rund Skagen Race. Da bin ich ja mit der Arbeit durch und will das Rennen der Internationalen Deutschen Meisterschaft IDM unbedingt auf der „Rarotonga“ mitsegeln.“ Job, Freizeit und Leidenschaft unter einen Hut bekommen – klingt so, als würde das dem 25-jährigen Segelmacher aus Hamburg ganz gut gelingen: „Die Resonanz ist durchweg positiv und ich bekomme mehr und mehr Aufträge.“

Justus Klemme bei der Arbeit (Klick: Instagram)

Mit Justus Klemme sprach Journalist Volker Kölling, info@volker-koelling.de

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