Rennwert gesucht: Vom Family Cruiser zum ORC-Experten

Nordseewoche-Teilnehmer Berend Beilken über den ORC-Rennwert

Nach dem Beilken (SVAOe) mit seiner Nissen 31 “Ballerina II”, 2009 den Family Cruiser Cup gewonnen hatte, war dieser keine Herausforderung mehr für ihn. Schließlich darf jeder Teilnehmer den FCC nur einmal gewinnen. Danach – so sieht es das Konzept vor – soll der Teilnehmer mit ORC-Messbrief an der Nordseewoche teilnehmen. Berend Beilken tat dies ab 2010, denn er wollte weitere Titel bei der Nordseewoche holen. Auch auf der Elbe ist Berend bei Regatten oft mit seiner “Ballerina II” dabei. In der Gruppe ORC Club 4 segelt er häufig in die Top Ten.

Mittlerweile ist Berend auch “ORC-Experte” und hat sich stellvertretend für alle Nordseewoche-Teilnehmer mit Messbrief, dem Rennwert gewidmet. Für alle Teilnehmer hat er dazu einen hilfreichen Text verfasst:

“Ihr sucht Euren NORDSEEWOCHE ORC-Rennwert in Eurem Messbrief ?!

Findet ihn: in Dänemark!

In den Messbriefen des ORC gibt es eine ganze Reihe Rennwerte, je nach Bedingungen und entweder Time on Distance oder Time on Time. Unser Nordseewoche Rennwert ist ein Time on Time.

Aber welcher?

Der Richtige ist Time on Time, Coastal/Long Distance. Wenn ich es richtig überschaue, war das auch in den vergangenen Jahren so (Anmerkung von Marcus Boehlich: Er überschaut richtig, seit Beginn von IMS war das so) . Aber wie wir alle wissen, verbessert sich ORC von Jahr zu Jahr. Die Messparameter, der Rechenweg und eben auch die Rennwerte werden genauer und spezifizierter.

So kommt es, dass auch der Nordseewochen-Rennwert, den unsere weise Regattaorga in dem steten Bemühen Fehlerquellen auszumerzen und (Faulheit ist aller Fortschritt Anfang!) natürlich vollautomatisch aus der ORC Datenbank ausliest und nicht händisch in das Velum Auswertungssystem einträgt, zwar in den Startlisten sichtbar ist, aber eben nicht im euch vorliegenden Messbrief.

Wir finden unseren Rennwert nur, wenn wir uns daran ein Beispiel nehmen. Also nicht in der .pdf Version unseres Messbriefes, die ja sicher jeder ständig mit sich herumträgt und auswendig laut singen kann.

Nein! Es muss die HTML (ja, das ist eine Internet Programmiersprache!) -Version sein. Die bekommt man, wenn man seinen Messbrief direkt von der ORC Webseite https://orc.org/ oder der aus vom ORC erhaltenen E-Mail aufruft und öffnet. Natürlich ist es sinnvoll, eine ORC Sailor Anmeldung zu haben und sich somit die ganze -sehr interessante- Welt des ORC Sailor-Services zu erschließen.

Also HTML-Version des Messbriefes öffnen.

Sodann muss dem Messbrief eine Info hinzugefügt werden, nämlich die, wo denn nun gesegelt werden soll (Revier). Das geschieht mit Hilfe der Länderbuttons, die auf Seite 2 des Online-Messbriefes unten zur Verfügung stehen. Und nun kommt der Hammer:

Drücke auf “GER”, weil Helgoland ja seit 1890 wieder Deutschland ist, und der Rennwert erscheint – NICHT!

Aber wenn Ihr – was keine schlechte Idee ist – gedanklich in unser geliebtes kleines nördliches Nachbarland umsiedelt, also den Button “DEN” betätigt, öffnet sich in demselben Messbrief wie durch ein Wunder ein ansehnliches Kästchen mit der Überschrift “Custom Scoring options for Denmark”. Nun seid Ihr Zuhause.

Gleich oben in der ersten Zeile dieser Tabelle erscheint der Gesuchte: Coastal/Long Distance Time on Time (bei mir 0.9109, also natürlich mal wieder und wie immer viiiieeeel zu schnell).

Keineswegs also bitte den Rennwert im .pdf suchen, das wird nix. Es sei denn, ihr drückt erst im HTML -Messbrief den Button “DEN” und speichert erst danach den .pdf, dann ist auch das vollbracht. Warum der Rennwert bei GER nicht auch übernommen wird, weiß keiner. Vielleicht wird es ja nächstes Jahr besser.

Warum wir keine “Scoring options for Germany” haben? Vielleicht sind wir zu divers. Ich sag nur: Bodensee.

Man sollte nie voreilig einen Fehler vermuten. Segeln wir also mit “DEN”. Die Werte stimmen.

Freu mich auf Helgoland!

Cu Berend”